Der palastartige Bau zeigt das frühe, noch relativ strenge, spätbarocke Formenrepertoire Gabrielis und beweist das bemerkenswerte Gespür des Architekten für städtebauliche Wirkungen. An der Verengung der Luitpoldstraße stehend, vollzieht der Bau den Straßenverlauf mit, leitet zum mächtigen Komplex des Dominikanerklosters über und bildet gleichzeitig den entscheidenden optischen Abschluß der Marktgasse. Das Gebäude besteht aus dem straßenseitigen dreigeschossigen Hauptflügel und einem kurzen Nordflügel. Die mittleren drei Fensterachsen der Schaufassade sind durch Kolossalpilaster und einen bekrönenden Dreiecksgiebel mit Rundfenster, dem sogenannten "Ochsenauge", hervorgehoben. Dieser Mittelrisalit wird zudem durch das Portal mit seiner weit vorkragenden Bedachung sowie durch die fein stuckierten Jagdmotive über den Fenstern des Hauptgeschosses betont. Die Fenster des als Mezzanin ausgebildeten zweiten Obergeschosses sind dagegen nur ornamental dekoriert. Das Erdgeschoß ist durch die Bänderung als Sockel definiert. Es wurde seit dem 19. Jahrhundert durch Ladeneinbauten zunehmend verändert.
(Dr. Claudia Grund)