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Lustschlösschen mit Gartenpavillon (Cobenzl-Schlösschen)

Die Anlage des fürstbischöflichen Hofgartens unter Johann Anton von Freyberg im Osten der Stadt bewirkte, dass auch Domherren und Beamte des Hofes, die bei ihrem Amtssitz über kein Gartengrundstück verfügten, sich der Mode des "maison plaisir" öffneten, dem Fürstbischof darin nacheiferten und so Gärten im französischen Stil anlegten.

Das wirkungsvollste und am besten erhaltene Beispiel geht auf den Oberstjägermeister Franz von Katzenellenbogen zurück. Der Nordhang auf der rechten Seite der Altmühltal wurde zu einem terrassierten Garten gestaltet. Um 1730/40 wurde das Schlösschen an der Ingolstädter Straße und als korrespondierendes Belvedere am Hang der Pavillon nach Plänen von Gabrieli errichtet.

1784 erwarb Dompropst Ludwig Graf von Cobenzl das Anwesen, dessen Namen es bis heute trägt, weil er zu den Aufklärern in Eichstätt gehörte und aus dieser Gesinnung heraus den Garten den Bürgern z. T. zugänglich machte. Nach ihm folgte als Besitzer der Domherr Wilhelm von Hompesch, Fürstbischof Joseph Graf von Stubenberg und dessen Kammerdiener Johann Haban, der es 1810 verkaufte. Das Schlösschen wurde dann in eine Gastwirtschaft umfunktioniert und zu diesem Zweck im Osten ein Flügel angebaut. Im 19. Jahrhundert verfiel die Gartenanlage. 1863 erwarben die Augsburger Gaswerke das Gelände und betrieben einen Gasometer zur Energieversorgung von Eichstätt, der mit dem Anschluss an das moderne Erdgasnetz überflüssig wurde. In dem Schlösschen ist heute das Referat für Kunst und Kulturgut der Stadt und des Landkreises untergebracht.

Das Gebäude spiegelt die spätbarocke Schlossarchitektur in verkleinertem Maßstab wider. Es handelt sich um einen querovalen Mittelbau und zwei rechteckige Flügel, die an der Straßenfront leicht zurückspringen und an der Gartenseite vorkragen, um einen Hof anzudeuten. Der Mittelbau ist überhöht durch ein Attikageschoss. Er wird von breiten konkaven Lisenen gerahmt. Der siebenachsige Anbau nimmt die Trauflinie auf, setzt sich aber durch kleinere Fensterformate ab.

Beim reizvollen zweigeschossigen Pavillon sind die Ecken konkav verschliffen. Auf einer niedrigen Attika ist ein flacher Giebel aufgesetzt, der zudem von einer Büste bekrönt ist. Das Untergeschoss ist als Halle nach drei Seiten geöffnet, im Obergeschoss befindet sich ein Kabinett mit einem kleinen Balkon. Der Pavillon wird, bedingt durch die Terrasse, hangseitig von einem kurzen Quertrakt hinterfangen, in dem der Treppenaufgang untergebracht ist.

(Dr. Emanuel Braun)

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