Die Kirche von Pfalzpaint, eine Filiale der Pfarrei Gungolding, liegt auf einer kleinen Anhöhe im Dorf und bildet mit der ehemaligen benachbarten Burganlage, von der der Bergfried in einem landwirtschaftlichen Anwesen erhalten ist, ein markantes Ensemble. Beim Neubau der barocken Kirche im Jahre 1707 wurde der Turm des mittelalterlichen Vorgängerbaus übernommen, er erhielt zusätzliche Geschosse, zum Teil in Fachwerkbauweise und einen vierseitigen Helm mit Laterne. Um 1730-1740 wurde im Süden eine Kapelle angebau
Die barocke Chorturmkirche präsentiert sich als Bau in schmalen Proportionen. Die Fassade ist mit einer illusionistischen Gliederung bemalt, die als Interpretation historischer Befunde zu sehen ist. Der Bau verfügt über zwei Fensterachsen. Das schlichte Langhaus ist flach gedeckt. Die Decke ist in Felder geteilt und mit fein gefiederten Akanthusblättern von Jakob Eck stuckiert. Das Hauptfresko, das mehrfach restauriert ist, entstand im frühen 18. Jahrhundert und stellt den hl. Ulrich in der Glorie und die Schlacht auf dem Lechfeld dar. Der ausgeschiedene Chor ist kreuzgratgewölbt. Altäre und Kanzel sind Werke des Hochbarocks, die wohl bauzeitlich entstanden sind.
Baugeschichte:
Das Gotteshaus, bis 1469 Pfarrkirche, ist in den Untergeschossen des Turms mittelalterlichen Ursprungs. Das Langhaus und den barocken Turmabschluß errichtete 1707/10 der Eichstätter Hofbaumeister Jakob Engel. Die Wieskapelle wurde 1720/30 an die Südseite des Langhauses angebaut.
Innenausstattung:
Ältestes Kunstwerk ist eine Schüssel mit dem Johannishaupt, die in der Mitte des 15. Jahrhunderts entstand und unter der Kanzel angebracht ist. Den Kirchenpatron St. Andreas mit dem charakteristischen Diagonalkreuz stellt die Figur links am Eingang zur Wieskapelle dar; diese Statue wurde ebenso wie der gegenüber stehende Pestheilige St. Rochus – er weist mit der Hand auf die Pestwunde am Oberschenkel – um 1500 geschnitzt.
Die größte Kostbarkeit der Kirche steht am rechten Seitenaltar: eine Halbfigur Anna selbdritt, eine gute Schöpfung des frühen 16. Jahrhunderts, die noch der Spätgotik angehört, aber schon die nahende Renaissance ankündigt. Die hl. Anna trägt beide Kinder auf den Armen; die kleine Maria hat ihre Hände betend zum Jesuskind erhoben, das ihr freundlich die Rechte entgegenstreckt. Der Meister dieser Selbdrittgruppe dürfte auch die schöne Madonna mit Jesuskind an der linken Langhauswand geschaffen haben. Eine weitere gute Mariendarstellung ist die Rosenkranzmadonna am Chorbogen, eine Barockschöpfung vom Ende des 17. Jahrhunderts.