Der Westenfriedhof wurde 1536 errichtet, ein Jahr später die Michaelskapelle gebaut. Nach der Erweiterung des Ostenfriedhofs im Jahre 1851 wurde er als Begräbnisstätte aufgelassen. Die großen Linden sind teilweise bis zur Krone mit Efeu bewachsen. Im Frühling ziert den Rasen ein Meer von Blausternen, Narzissen, Tulpen und Zwerghyazinthen. Rund um die barocke Kreuzigungsgruppe sind noch viele historische Grabsteine zu finden. Wer sich daran macht, die alten Inschriften zu entziffern, findet nicht nur Informationen über die hier zur letzten Ruhe gebetteten Eichstätter und ihre Handwerksberufe. Der Grabstein der Johanna Köttner offenbart eine fast schon unglaubliche Geschichte. Die "Köttnerin" diente von 1738 bis 1752 als Mann verkleidet bei der österreichischen Armee und brachte es sogar bis zum Feldwebel. Erst eine Verwundung brachte ihre wahre Identität zum Vorschein.