Im Jahr 745 wurde mit der Gründung des Bistums der Grundstein zur Entstehung des heutigen Eichstätt gelegt: Der angelsächsische Missionar Bonifatius, Apostel der Deutschen, veranlasste an dieser Stelle den Bau eines Klosters. Zum ersten Bischof wurde Willibald gewählt, ein Verwandter des Bonifatius, der ebenfalls aus England stammte. Mit diesem ersten Kloster begann die Entwicklung Eichstätts zu einem christlich-geistlichen Zentrum. Im 9. Jahrhundert gelangten die Reliquien der heiligen Walburga nach Eichstätt, einer Schwester des Willibald. Das Kloster St. Walburg entstand nicht weit entfernt von hier am Hang. Zwischen den beiden Klöstern entwickelte sich die Bürgerstadt mit dem Marktplatz. Im Jahr 908 wurden Eichstätt wichtige Stadtrechte verliehen. Die Landesherren und Oberhäupter von Bistum und Stadt waren seit dem 14. Jahrhundert die Eichstätter Bischöfe, später Fürstbischöfe genannt. Ihre weltliche Herrschaft endete erst mit der Säkularisation im frühen 19. Jahrhundert.
Den schwärzesten Tag seiner Geschichte erlebte Eichstätt im Jahr 1634: Damals – im Dreißigjährigen Krieg – wurde die Stadt als Hochburg des Katholizismus von den Truppen der protestantischen Schweden nahezu dem Erdboden gleich gemacht. Der Wiederaufbau dauerte bis ins 18. Jahrhundert. Nun machten die Fürstbischöfe Eichstätt zur prächtigen Barockstadt. Bis heute prägen die imposanten Bauwerke nahezu unverändert das Stadtbild und beeindrucken durch ihre Geschlossenheit.
Noch immer ist Eichstätt Domstadt, Bischofsstadt und seit 1980 auch Universitätsstadt. 14.000 Menschen wohnen und arbeiten hier. Hinzu kommen viele Besucher, um die barocke Kunst und Kultur zu genießen – und um die vielfältigen Freizeitangebote zu nutzen, die sich von hier aus im Naturpark Altmühltal bieten: Wandern, Radeln und natürlich Fossiliensammeln.