Dieser fügte zwei vorher selbständige Höfe zusammen und schuf eine Vierflügelanlage mit dreigeschossigem Wohnbau im Süden, zwei schmalen zweigeschossigen Seitenflügeln und einem zweigeschossigen Wirtschaftsgebäude mit Mittelpavillon im Norden. Die Eckerker mit ihrem ungleichmäßig verschliffenen Unterbau gelten als Indiz dafür, daß die Vorgängerbauten von Jakob Engel stammen. Gabrieli vereinheitlichte die unregelmäßige Struktur des Haupttrakts durch die für ihn typische Fassadengestaltung. Das untergeordnete Erdgeschoß wurde mit einer Bänderung versehen. Darin eingebunden sind die Portale mit Segmentbogenbedachung im Süden und Osten. In den beiden Obergeschossen dominiert die vertikale Gliederung der Doppelpilaster, die einen gleichmäßigen Rhythmus suggerieren. Die verkröpften Querbänder ergeben schließlich die Rasterung der Fassade. Das mächtige Walmdach schließt diesen Baukörper ab. Auf geschickte Weise hat Gabrieli drei giebelständige kleine Gebäude zu einem herrschaftlichen Palais umgeformt. Reizvoll ist die zweiläufige Treppenanlage Gabrielis, die durch dünne Pfeiler abgesetzt und mit Bandelwerkstuck dekoriert ist.
1770 ging der Hof in den Besitz von Schönborns Großneffen, des Domherrn Friedrich Christoph Wilderich Graf von Walderdorf über, der ein Mitglied des Illuminatenordens war. Er ließ die Räume im ersten Obergeschoß des Hauptgebäudes 1782 durch den Würzburger Materno Bossi stuckieren, aus dessen klassizistischen Motiven zum Teil die Nutzung der Räume noch ablesbar ist. Seit 1810 diente der Hof als Sitz des Generalkommissariats des Oberdonaukreises. Seit 1817 residiert darin der Bischof von Eichstätt. Nach Plänen von Karljosef Schattner wurde 1968-70 der Westflügel zu Wohnzwecken ausgebaut
(Dr. E. Braun)