Nach dessen Tod 1759 gelangte es an Philipp Carl Graf von Oettingen-Baldern und schließlich 1787 an Marquard Franz Xaver Freiherr von Riedheim. Seit der Säkularisation wechselten verschiedene Privateigentümer.
Seit 1912 diente das Gebäude als Dompfarrmesnerhaus, bis es 1919 von der Benediktinerabtei Plankstetten erworben und bis 1976 als Studienseminar genutzt wurde. Seit 1993 befindet sich in dem umfassend sanierten und rückwärtig um einen sachlich-modernen Magazintrakt (Kj. Schattner und K. Frey) erweiterten Bau das Diözesanarchiv.
Der Osteinsche Hof ist eine der elegantesten Schöpfungen Gabrielis. Der zweigeschossige Bau mit Mansarddach ist breit an die Straße gelagert. Seine schlichten Seitenteile werden allein durch ein geschoßtrennendes Horizontalband und durch zurückhaltende Stuckaturen an den Fensterumrahmungen belebt. Dagegen sind die mittleren drei Fensterachsen durch Kolossalpilaster, durch das seitlich anschwingende Zwerchhaus mit Dreiecksgiebel sowie durch den merklich gesteigerten Schmuck besonders ausgezeichnet. Aus der Portalarchitektur entwachsen Konsolen, die einen kleinen Balkon mit schmiedeeisernem Gitter vor einer dreiteiligen Fenstergruppe tragen. Diese variiert ebenso wie die Fenster des Zwerchhauses Gabrielis bevorzugtes Motiv, den Syrischen Bogen. Der Zwerchhausgiebel wird durch zwei, das Wappen Osteins tragende Hunde dekorativ belebt, die Stirnseite des Balkongitters ziert das Riedheimsche Wappen.
(Dr. Claudia Grund)