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Domherrnhof Guttenberg

In dem spätbarocken Gebäude, das ein auffälliges Glied in der Zeile der südlichen Residenzplatzbebauung bildet, steckt ein älterer Kern. Es diente mindestens seit dem 17. Jahrhundert Domherren als Residenz. Als Bauherr gilt Georg Wilhelm Casimir Freiherr von Guttenberg, der 1731 zum Domkapitular gewählt wurde. Gabrieli wird wohl als Architekt zwischen 1730 und 1740 verantwortlich gezeichnet haben. Jedenfalls ist der Hof eingebunden in Gabrielis Gesamtkonzept für den Platz.

Der nachfolgende Eigentümer dürfte Johann Gebhard Freiherr von Bodmann zu Möggingen gewesen sein. Nach der Säkularisation wurde der Hof 1805 vom fürstbischöflichen Leibkammerdiener und Zahlmeister Johann Haban ersteigert. 1837 wurde er vom Staat erworben und dem Domdekan als Wohnsitz zur Verfügung gestellt, weshalb er fortan die Bezeichnung Domdechantei trägt. Heute ist außerdem der Caritasverband für die Diözese Eichstätt darin untergebracht. 1971-1975 fanden Umbauten unter der Leitung von Karljosef Schattner statt.

Der traufseitige Bau verfügt über einen schmalen Nebenflügel, der einen Hofraum ausbildet. Dahinter schließt sich ein Garten an mit einem eingeschossigen Pavillon, der an die mittelalterliche Stadtmauer angelehnt ist. Beim Hauptbau liegt ungewöhnlicherweise das „piano nobile“ mit seinen Stuckaturen im zweiten Obergeschoß. Die Fassade zu acht Fensterachsen ist symmetrisch gegliedert dadurch, daß zwei Achsen durch Kolossalpilaster zusammengefasst sind und überhöht werden durch ein Zwerchhaus mit geschweiftem Giebel. Aufgrund der vorgegebenen Substanz konnte wohl das Portal nicht mittig gesetzt werden, so daß aus Symmetriegründen ein Blendportal geschaffen wurde. Diese sind spannungsreich gestaltet mit Pilastern, die eine Bedachung aus geschweiften Giebelschenkeln tragen.

Die Durchfahrt zum Hof ist eine dreischiffige Halle, die nicht die ganze Tiefe des Gebäudes erreicht. Daneben abgesetzt ist die Podesttreppe angeordnet.

Der Garten wird durch ein reich dekoriertes Schmiedeeisentor erschlossen. Beim quer gelagerten Pavillon sind die Kanten des breiten Mittelrisalits gerundet. In der Gliederung aus Lisenen und Traufgesims erscheint der Syrische Bogen. Die Fassade ist geöffnet durch große Stichbogen. Darauf sitzt eine hohe Attika. (br)

(Dr. Emanuel Braun)

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