Er verstand es als Ausdruck des Dankes für das Ende des Spanischen Erbfolgekriegs. Die Ausführung erfolgte von 1716 bis 1718. Die Fassade aus Jurawerksteinen wurde der Westfassade des mittelalterlichen Willibaldschors vorgeblendet und steht fast bündig mit dem Westflügel der Residenz von Jakob Engel. Es handelt sich um eine trimphale Monumentalarchitektur, die in ihrer Strenge auf italienische Vorbilder verweist und die städtebaulich auf den Stadteingang, die Spitalbrücke, ausgerichtet ist und so den herannahenden Pilger auf das Heiligtum des Diözesanpatrons hinführen soll. Der mächtige Architrav, getragen von Pilastern auf hohen Sockeln, ist über der Wand als Diadembogen gewölbt und erzeugt dadurch eine ungeheuere Spannung. Auf der Attika, die diesen Bogen aufnimmt und als Balustrade ausgebildet ist, sind überlebensgroße Statuen der Muttergottes und der Diözesanheiligen Richard, Willibald, Walburga und Wunibald postiert. Das Portal mit Bedachung und Wappen des Erbauers und das hohe Fenster sind axial angeordnet. Als Wächter des Eingangs sind die Statuen der Apostelfürsten Petrus und Paulus zu verstehen, die vor gekehlte Pilaster gestellt sind, mit denen die Schwingung der Fassade anhebt. Diese feierliche kraftvolle Architektur gehört zum Besten, was in Eichstätt im 18. Jahrhundert entstanden ist. Wahrscheinlich war die Oberfläche farbig differenziert behandelt, wie man es an vergleichbaren Bauten nachweisen konnte. Da bereits Mauritio Pedetti einen Umbauplan verfertigte, kann man annehmen, daß die Fassade relativ schnell Schaden gelitten hat. Im 19. und 20. Jahrundert jedenfalls wurde sie mehrfach restauriert. (Dr. E. Braun)