Vier Jahre lang musste Eichstätt auf seinen Dom verzichten, da die monumentale Kathedrale einer umfassenden Sanierung unterzogen wurde. Im Herbst 2024 aber öffnete sich das – nun wie ursprünglich farbig gefasste – Domportal wieder und gewährt seitdem Zugang zum Inneren eines sakralen Meisterwerks.
Der erste Dom entstand in Eichstätt an der Wende vom 8. zum 9. Jahrhundert. Seitdem wurde eigentlich immer daran gebaut, umgebaut, renoviert oder modernisiert. So kamen über die Jahrhunderte Turm- und Grabkapellen, ein neuer Kreuzgang und ein neues Langhaus, das Mortuarium oder die barocke Westfassade dazu – bis der Dom zu der einzigartigen Kathedrale wurde, die er heute ist.
Damit dem so bleibt, wird alle 80 bis 100 Jahre eine sogenannte Generalsanierung in Angriff genommen. Dies war auch 2020 der Fall. Für mehr als vier Jahre zog die Reliquie des Heiligen Willibalds und mit ihr die gesamte Kirchengemeinde in die benachbarte Schutzengelkirche um.
Während dieser Zeit war der Dom der Arbeitsplatz zahlreicher Handwerker und Künstler, die sich an eine Mammutaufgabe machten. Vor allem der Dachstuhl war durch Feuchtigkeit aus den Fugen geraten und auch die Schäden an den Gewölben und den steinernen Fenstermaßwerken waren umfangreich. Zudem musste der Brandschutz auf den Stand der Zeit gebracht und ein barrierefreier Zugang geschaffen werden. Gleichzeitig kümmerten sie sich um das Innere des Doms: Sie renovierten Malereien, reinigten Altäre, entstaubten Figuren und installierten eine neue Beleuchtung, die den Kirchenraum in helles, warmes Licht taucht.
So kommen auch die neu gestaltete Altarinsel und der in die Mitte versetzte Taufstein bestens zur Geltung. Vor allem aber haben die Eichstätter ihren Dom wieder zurück – und damit die Keimzelle, von der aus sich über die Jahrhunderte die gesamte Stadt entwickelte.