Wer Lust hat, einmal selbst Handwerksluft zu schnuppern, ist in Eichstätt im Naturpark Altmühltal in der richtigen Stadt. Hier sind alte Handwerkstraditionen wie Seifensieden, Zinngießerei oder Töpferkunst noch lebendig. Unter dem Motto „Handwerk erleben – Handwerkskunst und Kunsthandwerk“ öffnen verschiedene Betriebe ihre Türen für Vorführungen sowie Werkstatt- und Atelierbesichtigungen, bei denen man ganz unmittelbar traditionelles Handwerk, künstlerisches Schaffen oder alte und neue Arbeitstechniken kennen lernt.
Beim Rundgang durch die einzelnen Werkstätten entdeckt man Überraschendes und Erstaunliches. Man schaut der Filzerin in der Manufaktur „Zwirn & Zwille“ beim Fertigen von Taschen und stilvollen Wohn-Accessoires über die Schulter und bewundert in der Zinngießerei Eisenhart, einem alteingesessenen Familienbetrieb, die Restauration von wertvollen Zinnkannen, Bierkrugdeckeln und Geschirr.
In der Hofgoldschmiede Bergér entstehen funkelnde Schmuckstücke und versteinerte Ammoniten verwandeln sich vor den Augen der Werkstattbesucher in exklusiven Schmuck. Für die kostbaren Seiten des Eichstätter Handwerks steht außerdem Uhrmachermeister und Juwelier Wolfram Holst.
Bereits seit 1874 besteht die Goldschmiede F.X. Bilz, die im Laufe ihrer Geschichte sogar schon päpstlicher Hoflieferant war. Heute fertigt dort Richard Schultz mit traditionellen sowie innovativen Goldschmiede-Techniken individuelle Schmuckstücke, Trau- und Verlobungsringe an. Im Atelier von Schmuckkünstlerin Susanne Wein entstehen handgefertigte Unikate, die durch eine einzigartige Formensprache beeindrucken.
In der Lithografie-Werkstatt lassen Künstler den Steindruck wiederaufleben; einzigartige Künstwerke entstehen außerdem unter den Händen von Bildhauer und Steinmetzmeister Rupert Fieger.
Eine der ältesten Handwerkskünste überhaupt kommt in Eichstätt ebenfalls zu neuen Ehren: das Töpfern. In der Werkstatt von Mema-Keramik erlebt man, wie aus einem Klumpen Ton Geschirr, Schalen oder Dekorationsobjekte entstehen. Und da alles in Handarbeit gefertigt wird, ist jedes Stück ein Unikat. Auch eine Bildhauerwerkstätte gehört zu „Handwerk erleben“: Gemeinsam gestalten Raphael und Adelheid Graf christliche Kunst, aber auch außergewöhnliche Objekte und Installationen für den öffentlichen Raum.
Eine besondere „Seifenblase“ ist die gleichnamige Werkstatt samt Laden von Marion und Florian Lau. Hier entstehen in Handarbeit cremende Naturseifen, duftende Badepralinen, Sprudelbäder und zartschmelzende Körperbutter. Auch der hochgeistige Genuss kommt beim Eichstätter Handwerk nicht zu kurz. Dafür sorgen die Gustav Mayer Edelbranntweinbrennerei (aktuell temporär geschlossen), die Kaffee-Rösterei Saerve sowie die Konditorei Fuchs.
Die Broschüre „Handwerk erleben in Eichstätt“ ist der ideale Wegweiser für einen Besuch der Betriebe: Sie nennt alle Adressen und Besichtigungsmöglichkeiten. Außerdem zeigt der Stadtplan, wo die Handwerksbetriebe liegen.
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