In „ein Land vor unserer Zeit“ taucht man beim Besuch der Willibaldsburg in Eichstätt ein. Dort hat das Jura-Museum Eichstätt, eines der schönst gelegenen Naturkundemuseen in Deutschland, sein Zuhause. Es zeigt Fossilien der Solnhofener Plattenkalke und nimmt mit auf eine Reise in eine rund 150 Millionen Jahre alte tropische Insel-, Riff- und Lagunenlandschaft.
Das vielleicht eindrucksvollste Fossil der Ausstellung ist ein Original des Urvogels Archaeopteryx. Das Museum beherbergt außerdem den „Juravenator starki“, Europas besterhaltenen Raubdinosaurier. Im Archaeopteryx-Saal erzählt das Museum die Geschichte der Vogelevolution von den gefiederten Raubdinosauriern bis zu den „modernen“ Vögeln. Die neu gestaltete Ausstellung im Hauptsaal des Museums zeigt die Unterwasserwelt der Plattenkalke. Außerdem bietet das Museum spannende Museumspädagogik mit Führungen und Exkursionen, einer monatlichen Forschungswerkstatt für Kinder, öffentlichen Aquarienfütterungen und Schaupräparation.
Im Museum für Ur- und Frühgeschichte – ebenfalls auf der Willibaldsburg – werden Exponate archäologischer Grabungen ausgestellt: Originalfundstücke aus der Steinzeit bis zum Frühmittelalter. Dazu gehören zum Beispiel das Skelett eines ca. 50.000 Jahre alten Mammuts, Funde zur Eisengewinnung der Kelten und Zeugnisse römischer Kultur. Unter den römischen Fundstücken befindet sich eine „Groma“. Dieses Vermessungsinstrument der Römer ist das einzige, das nördlich der Donau gefunden wurde.
Beide Museen und ihre Sammlungen geben eindrucksvoll Aufschluss über die geologische und kulturelle Entwicklung der Region um Eichstätt – der Besuch der Willibaldsburg wird so zu einem erlebnisreichen Spaziergang durch die Jahrmillionen.
Fossilen Schätze gibt in Eichstätt zudem im Museum Bergér auf dem Harthof ein Zuhause. Dass auf dem Harthof ein Museum für Fossilien eingerichtet wurde, war eine logische Konsequenz. Über 800 verschiedene Arten – darunter Ammoniten, Krebse, Fische, Saurier, Insekten und Pflanzen – wurden bereits in den Steinbrüchen der Familie Bergér gefunden.
Auf dem Blumenberg bei Eichstätt kam außerdem 1877 das bisher wohl schönste und dazu hervorragend erhaltene Exemplar des Urvogels „Archaeopteryx” ans Tageslicht. Von diesem wertvollsten Fund, der jemals auf dem Gelände rund um den Blumenberg entdeckt wurde, ist auf dem Harthof allerdings nur ein Abdruck zu sehen. Das Original ist in Berlin ausgestellt. Es wurde von Werner von Siemens für die zu dieser Zeit unvorstellbar große Summe von 20.000 Goldmark erworben. Er stellte es der Wissenschaft zur Verfügung und gab das Exemplar an die Berliner Universität. Wer durch die Bogenhalle des Museums Bergér schlendert, wird von der Größe mancher Fossilien überwältigt. Den Ammonit, das Wahrzeichen des Naturpark Altmühltal, gibt es in einigen Varianten zu sehen. Außerdem gibt es eine Libelle, die den Fossilien- und Museumsnamen trägt: die „bergéria inexpecta“. Sie wurde weltweit bisher nur einmal auf dem Blumenberg gefunden. Zu sehen ist sie zusammen mit weiteren wertvollen Fossilien in einer eigenen „Schatzkammer“ des Museums.
Wer sich selbst auf Schatzsuche begeben will, kann im benachbarten Steinbruch am Blumenberg sein Glück versuchen. Das Werkzeug zum Fossiliensammeln kann man sich im Museum Bergér oder im Kiosk des Steinbruchs am Blumenberg ausleihen.
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