Um 10000 vor Christi Geburt: Erste Spuren menschlicher Besiedelung.
Um 80 bis 260: Der Eichstätter Raum ist Teil der römischen Provinz Raetia (Hauptstadt Augsburg). Der Limes, die Grenzbefestigung des Römerreiches, wird auf die Linie Gunzenhausen - Weißenburg - Pfünz - Kösching vorverlegt. In Eichstätt befand sich eine kleine Römersiedlung, deren Lage jedoch noch unentdeckt ist. In der Nähe von Eichstätt bestanden das Kastell Vetoniana (Pfünz) und die Zivilsiedlung Vicus Scuttarensium (Nassenfels).Um 260 wird die Grenzlinie nochmals vorverlegt unter Einbeziehung des Altmühlgebietes bis zur Höhe Böhming - Kipfenberg unter Kaiser Hadrian (117 bis 138); 213, 233 und 259 stürmen Alemannen den Limes, die römischen Truppen ziehen sich über die Donau zurück.
740: Erste urkundliche Erwähnung des Ortes "Eihstat". Der Edle Suitger schenkt Bonifatius das Gebiet von "Eihstat";Bonifatius weiht in der Marienkirche am 22. Juli 740 Willibald zum Priester.
741: Am 22. Oktober 741 weiht Bonifatius in Sülzenbrücken bei Erfurt Willibald zum Bischof (es ist ungeklärt, ob für Erfurt oder Eichstätt, jedenfalls lässt sich Willibald wieder in Eichstätt nieder und gründet ein Bischofskloster).
787: Am 7. Juli Tod Willibalds; er wird in dem von ihm erbauten ersten Dom beigesetzt.
793: Karl der Große bereist die Eichstätter Gegend und besichtigt das Kanalprojekt zwischen Rezat und Altmühl (Karlsgraben, Fossa Carolina).
Zwischen 870 und 879: Bischof Otgar lässt die Gebeine Walburgas, der Schwester Willibalds, die 779 als Äbtissin des Klosters Heidenheim starb, von Heidenheim nach Eichstätt übertragen und in der Heilig-Kreuz-Kirche beisetzen. Am Grab Walburgas entstehen später eine Wallfahrtsstätte und ein Kanonissenstift; 893 werden Teile der Reliquien ins Benediktinerinnenkloster Monheim gegeben.
908: König Ludwig das Kind verleiht dem Bischof Erchanbald das Recht, im Kloster Eichstätt Markt und Münzstätte einzurichten und eine Stadt zu erbauen. Beginn der Ummauerung der Stadt.
989: Bischof Reginold (966 bis 991) erweitert den Dom und lässt die Reliquien Willibalds erheben und in der neuen Westkrypta des Doms beisetzen.
1035: Besiedelung des Klosters St.Walburg durch Benediktinerinnen; das klösterliche Leben und das Chorgebet wurden seitdem nie unterbrochen.
1022/42: Während der Regierungszeit von Bischof Heribert wird mit dem Neubau des romanischen Doms begonnen. - Erste Münzprägung der Bischöfe.- 1042 wird Eichstätt erstmals als "civitas" (Stadt) bezeichnet.
1055: Der Eichstätter Bischof Gebhard I. (1042 bis 1057 Bischof) wird Papst - Victor II. 1056 war er zugleich Reichsverweser und Vormund für Heinrich IV.
1057/75: Bischof Gundekar II.vollendet den romanischen Dom,weiht im Bistum über hundert Kirchen, lässt das nach ihm benannte Pontifikale schreiben und ausschmücken;1072 Weihe der Kapellen in den beiden Domtürmen.
Um 1150: Entstehung des Schottenklosters Heilig Kreuz, das bis etwa 1450 Bestand hat. Um diese Zeit auch Errichtung einer Nachbildung des Heiligen Grabes von Jerusalem durch Dompropst Walbrun von Rieshofen.
Um 1156: Bischof Konrad I. von Morsbach gründet das Augustinerchorherrnkloster Rebdorf aufgrund einer Schenkung von Kaiser Friedrich Barbarossa. Bischof Konrad, der am 13. Januar 1171 starb, wurde in Rebdorf beigesetzt.
1199: König Philipp verleiht Bischof Hartwig von Grögling (1196 bis 1223) das Recht, in Eichstätt eine vierzehntägige Messe zu halten. Um diese Zeit wird im Norden des Bereichs des Domklosters planmäßig eine neue Bürgerstadt angelegt. Kirche und Kloster St.Walburg werden in die Ummauerung einbezogen.
1210: Bischof Hartwig von Grögling weiht das nun vollendete Langhaus des romanischen Doms ein. - Im selben Jahr erfolgt auch eine der frühesten Wohltätigkeitsstiftungen in Eichstätt: Abt Donat von der Heilig-Kreuz-Kirche verordnete, dass alle Wochen an die Siechen außerhalb der Stadt sieben Brote,den Armen der Stadt ebenso sieben Brote verabreicht werden sollten, ferner am Willibaldsfest (7. Juli) 52 Denare und am Fest St. Martin (11.November) ebenfalls 52 Denare.
1237: Adel und Bürger von Eichstätt erheben sich gegen den Bischof und das Domkapitel, verjagen sie aus der Stadt und wählen für sich ein eigenes Domkapitel und sogar einen Bischof. Bischof Friedrich von Parsberg (1237 bis 1246) belegt die Aufrührer mit dem Interdikt und sperrt die Kirche. Da sprengen die Eichstätter mit Gewalt die Türen der Domsakristei auf, plündern sie und beerdigen sogar unter feierlichen musikalischen Aufzügen die Toten. Bei einem gemeinsamen Bußgang des Bischofs und der Bürgerschaft nach St.Walburg wird die Aussöhnung vollzogen.
Um 1254: Die Grafen von Hirschberg stiften das Heilig-Geist-Spital in Eichstätt.
1256: Am 10. Juni werden die Gebeine des heiligen Willibald von der Gruft zum Hochaltar übertragen; sie bleiben dort bis zum 13. Oktober zur Verehrung ausgestellt und werden dann in einem steinernen Sarg mitten in der Domkirche wieder beigesetzt. Es gingen so reichlich Opfergaben ein - 1404 Pfund Pfennige -, dass davon der Dom mit Blei eingedeckt, zwei Glocken gegossen, Decke und Fenster der Kirche ausgebessert werden konnten.
1269: Bischof Hildebrand von Möhren (1261 bis 1279) veranstaltet erneut eine Translation der Gebeine Willibalds in eine eigene Kapelle am Dom; die Reliquien birgt fortan ein zierlicher Steinsarg.
1279: Sophie Gräfin von Hirschberg stiftet das Dominikanerkloster in Eichstätt.
1282: Bischof Reinboto von Meilenhart (1279 bis 1297) schafft die "ludi episcopales" ab, eine Weihnachtsbelustigung, die unter den Domscholaren oft mit blutigen Schlägereien, ja selbst mit Totschlag endete. Bei diesen Bischofsspielen wurde alle Weihnachten von den Scholaren ein Bischof gewählt, den sie mit einem Bischofsornat bekleidet zur Kirche führten und dort eine förmliche Liturgie halten ließen. Dann ging es zu einem Gelage auf Kosten des Kapitels, wobei in der Regel gerauft wurde.
1291: Graf Gebhard VII. von Hirschberg gewährt den Bürgern von Eichstätt das Recht, ihre Geschworenen selbst zu wählen; aus ihnen entwickelt sich der Innere Rat.
14./15. Jahrhundert: Blütezeit des Eichstätter Bürgertums. Vier Vorstädte entstehen, die Westenvorstadt wird noch im 14. Jahrhundert ummauert.
1305: Am 4. März stirbt Graf Gebhard VII. von Hirschberg kinderlos als Letzter seines Geschlechts. Seine Leiche wird, in voller Ritterrüstung bekleidet, durch den Abt von Plankstetten im Schloss Hirschberg abgeholt und in feierlichem Trauerzug bis Kinding gebracht. Dort erwartet der Prior von Rebdorf mit seinem ganzen Konvent den Trauerkondukt und gibt ihm das Geleit nach Rebdorf, wo die Beisetzung erfolgt. Zum Erben wurde testamentarisch das Bistum Eichstätt eingesetzt.
1307: Bischof Philipp von Rathsamhausen stellt einen Freiheitsbrief für die Bürger der Stadt Eichstätt aus, der unter anderem auf erzwungene Dienste verzichtet,Freizügigkeit der Bürger gewährleistet und die Selbstverwaltung der Bürgerschaft sicherstellt. Die Stadt entrichtet dafür eine jährliche Steuer von 250 Pfund Heller, die am Gallustag (16. Oktober) fällig ist und daher als Gallisteuer bezeichnet wird.
1309: Am 14. September Erhebung der Gebeine des Bischofs Gundekar (1057 bis 1075), der schon seit 200 Jahren durch das Volk verehrt wurde.
1319 bis 1321: Eichstätts erstes Straßenpflaster entsteht am Marktplatz.
1346: Heinrich Propst, ein Eichstätter Bürger, errichtet eine Siechenhausstiftung; er vermacht zu diesem Zweck sein Haus mit Garten außerhalb der Mauern der Stadt für ein Leprosenhaus, worin Kranke und arme Reisende untergebracht werden sollten;das Leprosenhaus wird erst 1400 eröffnet.1347/48 herrscht in Eichstätt und im ganzen Hochstift der schwarze Tod. Es folgen noch mehrere ähnliche Stiftungen zur Abwehr der Krankheit. Wegen der Ansteckungsgefahr werden die Lazarette außerhalb der Stadt erbaut.
1351/1365: Bischof Berthold Burggraf von Nürnberg erbaut die Willibaldsburg und verlegt seine Hofhaltung dorthin.Die Nachfolger nehmen Erweiterungsbauten vor. Die Willibaldsburg dient als Bischofsresidenz bis 1725.
1360: Bischof Berthold erwirkt bei Kaiser Karl IV. für Eichstätt das Jahrmarktrecht für einen vierzehntägigen Jahrmarkt um Willibaldi. Daraus entwickelt sich die Willibaldi-Dult. Anfang und Ende des Marktes sollten mit der Rathausglocke angezeigt werden. Pfannenflicker und Scherenschleifer durften über Nacht nicht in der Stadt wohnen.
1363: Die Stadt wird von einem fürchterlichen Wolkenbruch heimgesucht, der aus dem Buchtal eine Geröll- und Steinflut mitten in die Stadt hineinschwemmt und durch Hochwasser zusätzlich großen Schaden anrichtet.
1365 bis 1383: Unter Bischof Raban Truchseß von Wildburgstetten beginnt die Umgestaltung des Doms im gotischen Stil; er spendet dazu 3000 Gulden. Der Domumbau wird fortgesetzt unter Bischof Friedrich IV. von Öttingen (1383 bis 1415). Die Einweihung erfolgt am 13. Oktober 1396.
1377: Beschreibung der Stadtgemarkung: So verläuft der Bann zu Eichstätt: Von der Brücke nach dem Waschegarten (Schlagbrücke) an den Kniepass,auf den Berg (Blumenberg) bis an das steinerne Kreuz, zu Westen bis an das tiefe Tal, zu Osten bis an die zwei Bäume (gegen Landershofen hin zu verstehen), in dem Buchtale bis an den Brennbüchl. So weit geht auch der eichstättische Blumbesuch, der mit drei Herden gehörnten Viehes täglich besucht wird.
1395: Ulrich Groß stiftet ein ewiges Almosen: Acht Arme sollen alle Sonntage Brot und Fleisch erhalten.
1397: Eine pestartige Krankheit richtet viel Schaden unter der Bevölkerung an. Bischof Friedrich IV. von Öttingen spendet persönlich vielen Kranken die Sterbesakramente.
1411: Von diesem Jahr an Akten über Hexenprozesse in Eichstätt, und zwar aus den Jahren 1411, 1417, 1590, 1626, 1628, 1630, 1637.
1412: Der Rat der Stadt bestimmt den Totengräberlohn, und zwar für einen alten Menschen zehn,für einen jungen vier Pfennig,für Arme nichts, gleich ob der Boden gefroren ist oder nicht.
1414: Der Rat der Stadt erlässt eine Pflasterzollordnung.
1419 bis 1436: Zeit der Hussitenkriege. Bischof Johann II. Freiherr von Heideck empfiehlt sein Bistum dem Schutz Mariens, lässt das Fest der unbefleckten Empfängnis besonders feierlich begehen und führt das Gebetläuten am Morgen und Schiedsgeläut zum Freitag mittag ein, um die Abwendung der Hussiten zu erbitten.
1436: Der Domherr Peter von Heltburg gründet die feierlichen Provisurgänge in Eichstätt und stiftet Stipendien für vier Chorknaben, die verpflichtet sind,bei jedem Versehgang zu Kranken und Sterbenden die Kerzen zu tragen und, falls die Provisur über Land ging, den Priester bis zum Stadttor zu begleiten. Bei der Fronleichnamsprozession hatten sie als Engel gekleidet neben dem Allerheiligsten einherzugehen.
1444: Am 21. September Grundsteinlegung für das Rathaus als Ausdruck des erstarkten Bürgertums. In der Stadt waren zu dieser Zeit bedeutende Kaufleute tätig,die die Hofhaltung des Bischofs und des Herzogs Ludwig des Bärtigen in Ingolstadt versorgten; Blütezeit des Tuchmacherhandwerks, das 800 Personen beschäftigte.
1445/1464: Während der Regierungszeit des Bischofs Johann III. von Eych ist Eichstätt Mittelpunkt des deutschen Frühhumanismus; der Bischof ist außerdem bemüht um kirchliche Reformen. Er verjagte aber auch alle Juden aus der Stadt und dem ganzen Bistum. Juden, die sein Gebiet betraten, mussten besondere Abzeichen am Kleide tragen:die Männer vorne am Rock einen roten runden Fleck, die Frauen einen gelben Streifen auf der Kopfbedeckung.Außerdem wurden jährlich die Wuchergesetze verkündet und alle Christen vom Sakramentenempfang ausgeschlossen, die bei Juden dienten, ihre Kinder erzogen oder sonst Gemeinschaft mit ihnen hatten. Ebenso behandelte er Gaukler, Zauberer,Wahrsager und Kartenschläger.
1464 bis 1496: Unter der Regierungszeit von Bischof Wilhelm von Reichenau entstehen am Dom das Mortuarium und die Kapitelsakristei, im Dom der Pappenheimer Altar und ein neuer Hochaltar; der Bischof ist ein Förderer der Künste und Wissenschaften.
1460: Herzog Ludwig von Bayern-Landshut belagert mit 12000 Mann Eichstätt (weil der Bischof mit Markgraf Albrecht Achilles von Ansbach verbündet ist), brennt Osten- und Buchtalvorstadt nieder. Standhafte Verteidigung durch Militär und Bürger und sogar durch die Domherren,während die Patres von Rebdorf die Gottesdienste - es war während der Karwoche - feiern.
Um 1460: Gründung des Augustinerinnenklosters Marienstein.
1470: Am 5. Dezember wird der Humanist Willibald Pirkheimer in Eichstätt geboren; sein Vater Johann Pirkheimer steht seit 1469 im Dienst des Eichstätter Fürstbischofs.
1472: Herzog Ludwig der Reiche von Bayern-Landshut gründet die Universität Ingolstadt; der Eichstätter Bischof ist deren Kanzler (bis 1800).
1484 bis 1496: Buchdruckerei des Michael Reyser in Eichstätt.Nach anderen Quellen: Bischof Wilhelm von Reichenau schenkt dem berühmten Buchdrucker Magister Georg Reyser das Bürgerrecht in Eichstätt und dieser druckt mit seinem Vetter Michael Reyser auf einer 1479 in Eichstätt ständig aufgestellten und erst 1484 nach Würzburg versandten Presse mehrere kirchliche Werke.
1485: Das Kürschnergewerbe bildet das erste Gewerbe mit einer eigenen Handwerksordnung.
1492: Bischof Wilhelm von Reichenau erbaut die Hofmühle unterhalb der Willibaldsburg, jetzt "Brauerei Hofmühl", sein Nachfolger Gabriel von Eyb vollendet den Bau.
1495: Der Domherr Bernhard Adelmann von Adelmannsfelden schenkt seinen Hof zu Meilenhofen nebst Zins und Gült dem Magistrat Eichstätt,damit aus den Erträgen für bedürftige Bürger von Eichstätt die vom Bischof auferlegte Steuer bezahlt werden könne. Im selben Jahr schenkt Domvikar Doernpaintner dem Magistrat von Eichstätt 700 Gulden, damit aus dem Zins jeden Quatemberfreitag die Armen Almosen und 32 Arme beim Bader ein Bad erhalten.
1513/1554: Loy Hering, geboren um 1485 in Kaufbeuren, Schüler von Hans Peuerlein in Augsburg, wirkt in Eichstätt; er ist einer der führenden Meister der deutschen Frührenaissance.Gestorben 1554 in Eichstätt. Zu seinen bedeutendsten Arbeiten zählen das Willibald- Denkmal und das Steinkruzifix ("Loy-Hering-Kreuz") im Dom.
1525: Während des Bauernaufstandes verwüstet der Mässinger Bauernhaufen Teile des unteren Hochstifts; die aufständischen Bauern halten auch Verbindung zu revolutionären Strömungen in Eichstätt. So schließen sich ihnen unter Führung des Tuchmachers Hans Heule 200 Eichstätter Tuchknappen an.
1530: Der bislang in Eichstätt übliche Brauch, dass die Brautleute bei der Trauung die schönsten Messgewänder vor dem Altar tragen, um die Vermählung Christi mit seiner Braut würdiger darzustellen, wird abgeschafft. Fortan wird der Brautrock getragen. - Als Strafe für Verleumdung und Ehrabschneidung wird in der Stadt das "Steinhängen" eingeführt: "Item, welche Frau,Tochter oder Magd der anderen ihr Ehr freventlich redt und flucht, die soll geben 100 Eier und strafbar sein mit dem Stein gegen dem Gericht." - Der Verurteilten wurde ein Stein um den Hals gehängt, und mit diesem Schandzeichen musste sie öffentlich Pranger stehen.Viele derartige Steine hingen um 1530 unter den Fenstern des Rathauses in Eichstätt.
1534: Der Domfriedhof wird aufgelassen. Dafür wird außerhalb der Stadt für die Pfarrei Unserer Lieben Frau der Ostengottesacker errichtet.
1540 bis 1546: Eine verheerende Epidemie rafft viele Menschen in Eichstätt dahin,sodass der Ostengottesacker vergrößert werden muss.
1548: Bischof Moritz von Hutten (1539 bis 1552) errichtet das Institut der Singknaben - man könnte es als Vorläufer des Domchores ansehen -, die alle Feiertage im Dom und bei Hof singen mussten; dafür bekamen sie freie Schule,"die Suppen" und jährlich 16 Pfennige nebst einem neuen Rock.
1550: Moritz von Hutten lässt den Getreidespeicher am Residenzplatz erbauen (jetzt "Altes Stadttheater") und die lateinische Inschrift anbringen: Wer sein Getreide versteckt, der sei verflucht unter den Leuten; Segen über das Haupt derer, die es verkaufen.
1552: In Rebdorf stirbt Kilian Leib, geboren 1471, Prior des Klosters ab 1499 und seit 1503 Propst, berühmt als Geschichtsforscher und Theologe, auch Wetteraufzeichnungen sind von ihm erhalten. Während seines Wirkens auch Besuch des Dr. Faustus in Rebdorf.
1564: Bischof Martin von Schaumberg (1560 bis 1590) gründet das erste tridentische Priesterseminar im deutschen Sprachraum (Collegium Willibaldinum); es ist die Keimzelle der heutigen Universität.
1594: Anfänge einer "Stadtpolizei":Vom 30. März an werden statt der bisherigen vier nunmehr sechs Sicherheitswächter aufgestellt. Ihr Wochenlohn beträgt 30 Kreuzer. Bischof, Domkapitel und Rat der Stadt haben je zwei auszuwählen.
1597: Auf der Willibaldsburg wird ein Botanischer Garten angelegt, der berühmte "Hortus Eystettensis"; 1613 erscheint die erste Ausgabe des Kupferstichwerks von Basilius Besler (Nürnberg) mit 367 Tafeln, die Abbildungen der Pflanzen dieses Gartens enthält. Während des Dreißigjährigen Krieges wird die Gartenanlage,die sich terrassenförmig auf dem Burgareal erstreckt, verwüstet.
1609: Am 14. Mai wird der Grundstein für den Gemmingenbau der Willibaldsburg gelegt. Baumeister ist Elias Holl, Augsburg.
1617: Am 13. März wird der Grundstein für die Jesuitenkirche (Schutzengelkirche) gelegt. Die Jesuiten wirkten von 1614 an in Eichstätt. Die Einweihung der Kirche erfolgt am 30. August 1620 durch Bischof Johann Christoph von Westerstetten im Beisein der Bischöfe von Bamberg und Augsburg. 1624 wird der Grundstein für das Kollegium und Gymnasium der Jesuiten (jetzt Priesterseminar) gelegt.
1623: Berufung der Kapuziner nach Eichstätt, die sich im ehemaligen Schottenkloster niederlassen. Kirche am 12. Oktober 1625 geweiht.
1629 bis 1631: Neubau der Kirche St.Walburg.
1634: Am 12.Februar Eroberung und nahezu völlige Zerstörung der Stadt durch die Schweden. 444 Häuser und sechs Kirchen werden Raub der Flammen. Nur 127 Häuser, der Dom, die Stadtpfarrkirche Unsere Liebe Frau, St.Walburg, Dominikanerkirche und Johanneskirche bleiben verschont. - Am 5. September werden weitere 44 Gebäude angezündet. Das Tuchmacherhandwerk geht völlig unter. - In dieser Zeit große Sterblichkeit in der Stadt: 1630: 141 Tote; 1631: 178, 1632: 494, 1633: 827 und 1634: 982, und das bei etwa 5000 bis 6000 Einwohnern insgesamt.
1639: Von diesem Jahr an Wiederaufbau der Stadt nach den Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges: 1639 Hofmühl, 1649 Domkapiteltrinkstube, 1661 und folgende Jahre St.Walburg, 1669 Kloster Marienstein. - Fürstbischof Johann Euchar fördert den Wiederaufbau der Stadt durch Erlass vom 12. Juni 1685, damit 51 Jahre nach der Brandschatzung durch die Schweden die immer noch vorhandenen vielen Brandstätten beseitigt und schönere Gebäude entstehen sollten. Nach diesem Erlass sollte, wer "stadtmäßige, von Grund aus gemauerte, dreistöckige Häuser" baue, die nicht mit Schiefer, sondern mit Ziegeln gedeckt sein sollten, den Bauplatz zu billigen Preisen,das Holz zum Bau unentgeltlich und dann noch 15 bis 20 Jahre volle Steuerfreiheit erhalten.
1681: Am 17. September bricht durch Blitzschlag im Südflügel des Gemmingenbaues der Willibaldsburg Feuer aus. Der Hausmeister Gottfried Wendel läuft,um zu löschen,auf den Dachboden,wagt sich zu nahe an das brennende Gebälk und muss sich zuletzt auf den Vorsprung des Kupferdaches flüchten. Das Kupfer beginnt zu glühen und der Unglückliche muss, um der Feuersgefahr zu entgehen, 18 Meter tief auf ein eiligst zubereitetes Lager aus Betten und Decken springen. Er verfehlt die Unterlage und kommt ums Leben.Sein Grabstein an der Ostseite der Friedhofskapelle bewahrt die Erinnerung an ihn.
1689: Die Äbtissin Cordula Litzler lässt die steinerne Freitreppe - Walburgisstiege - von der Westenstraße zum Vorplatz vor der Kirche St.Walburg erbauen.
1690: Die Eichstätter Schützenbruderschaft entsteht; Schützenbund schon seit 1673.Die Tradition des Schützenwesens reicht zurück bis auf die Landfriedensordnung von 1397.
1694: Eine Verordnung vom 16. August verbietet bei Androhung einer Gefängnisstrafe den alten Brauch des Pfingstvogels. Am Pfingstmontag senkte sich nämlich aus dem Kirchengewölbe eine Taube als Heiliger Geist nieder. Darauf erfolgte ein Wasserguss, der einen der emporschauenden Kirchenbesucher treffen musste. Dieser galt dann als Pfingstvogel, wurde als solcher entsprechend ausstaffiert und um ihn wurde ein allgemeiner Tanz aufgeführt.
1696: Verbot der Bräuche des "Brautausstoßens" und des "Löll": Kam eine Braut von der Trauung aus der Kirche zurück in die Wohnung, so wurde sie von den Unverheirateten auf einen Stuhl gesetzt und von da aus der Gesellschaft der Ledigen gestoßen.- "Löll" oder "Döll" nannte man einen Strohmann,den man zur Fastnacht durch die Straßen führte. Man bildete anschließend um ihn einen Ring und hielt förmlich Gericht über ihn. Dabei wurden ihm alle Skandale und lustigen Streiche, die sich das ganze Jahr hindurch in der Stadt zugetragen hatten,zur Last gelegt und schließlich wurde er verbrannt. - Ein Steuerbuch aus demselben Jahr gibt Einblick in das Gewerbe der Stadt. Danach bestanden 1696 in Eichstätt u. a. 15 Bäcker, 8 Melber, 25 Metzger, 14 Bierbrauer, 22 Wirte, 23 Schuster, 11 Rotgerber, 6 Weißgerber, 13 Maurer, 8 Tuchmacher, 13 Weber und 17 Krämer, darunter ein Großkaufmann.
1703: Vollendung der Heilig-Geist-Kirche; Bischof Johann Martin von Eyb (1697 bis 1704) wendet 62.000 Gulden zur Wiederherstellung des von den Schweden gänzlich zerstörten Gebäudes auf; Pläne von Jakob Engel. Durch Verschulden des Maurermeisters Hans Schönhuber stürzte 1701 das Gewölbe der Kiche ein, wobei drei Personen verunglückten.
1704: Die Stadt feiert am 5. Juli ein Dankfest in der Stadtpfarrkirche dafür, dass Eichstätt im spanischen Erbfolgkrieg (1701 bis 1714) trotz akuter Bedrohung vor größeren Kriegsschäden bewahrt blieb. Dies wird dem Beistand des heiligen Franz Xaver zugeschrieben, der fortan nach Willibald und Walburga zum weiteren Stadtpatron erwählt wird. Seither findet alljährlich am Xaveriustag (3. Dezember) ein Dankgottesdienst statt. Eine Votivtafel in der Schutzengelkirche bekundet diese Angelobung.
1708: Thurn- und Taxis´sche Post in Eichstätt, seit 1808 staatlich.
1711: Gründung des Augustinerinnenklosters Notre Dame du Sacré Coeur mit Mädchenvolksschule und Pensionat; es hat Bestand bis 1809. In den Gebäuden einschließlich der ehemaligen Klosterkirche ist jetzt das Informationszentrum des Naturparks Altmühltal.
1713: Beginn der Umgestaltung der Dominikanerkirche im Barockstil.
1714 bis 1732: In Rebdorf entstehen die barocken Klostergebäude; 1732 bis 1734: Barockisierung der Kirche.
1716: Hofbaudirektor Gabriel de Gabrieli wirkt in Eichstätt bis 1747. Ihm sind Eichstätts schönste Barockbauten zu verdanken.
1717: Ausschmückung der Schutzengelkirche mit Stuckaturen und Deckengemälden; 1721 neue Kanzel, 1739 Hochaltar (Stiftung des Bischofs Johann Anton II. Freiherr von Freyberg).
1718: Barocke Westfassade des Doms.
1735: Bau der Sommerresidenz, jetzt Verwaltungsgebäude der Katholischen Universität.
1745: Tausend-Jahr-Feier der Diözese.
1750: Mauritio Pedetti wirkt als Hofbaudirektor in Eichstätt bis 1799.
1758: Baubeginn am Waisenhaus in der Ostenstraße, jetzt Kollegiengebäude der Universität. Im selben Jahr Verbot des Brauchs des "Osterlichts": Unter Anzünden eines Lichtes wurde dabei am Karsamstag Bettelei und Wahrsagerei getrieben. Ferner wird das Adam- und Eva-Spiel verboten, das die Austreibung aus dem Paradies vorstellte und zwischen Weihnachten und Ostern von vermummten Personen beiderlei Geschlechts öffentlich aufgeführt wurde. 1766 erfolgte auch das Verbot der theatralischen Beigaben bei Karfreitagsprozessionen, wogegen die Bürger heftig protestierten, weil dadurch die ganze Schönheit aufhöre und außerdem das Nahrungsgewerbe darunter leide. 1768 wird ein anderer abergläubischer Brauch abgeschafft: Es war bis dahin üblich, neugeborene Kinder, die ohne getauft zu sein verstarben, an Wallfahrtsorten herumzutragen, angeblich, um sie zu Taufe wieder lebensfähig zu machen.
1760: Großes Fisch- und Krebssterben in der Altmühl.
1768 / 1777: Der schon zu Beginn des 18. Jahrhunderts begonnene und in mehreren Bauabschnitten erfolgte Bau der Residenz wird mit dem Bau des repräsentativen Treppenhauses und des Spiegelssales (1768) und der Errichtung des Marienbrunnens mit der 19 Meter hohen Mariensäule (1777) abgeschlossen.
1784: Gründung einer Brandversicherungsanstalt.
1786: Errichtung eines Arbeitshauses und eines Armeninstitus.
1791: Das Eichstätter Intelligenzblatt wird als erste Eichstätter Zeitung gegründet (erstmaliges Erscheinen am 2. April).
1792 bis 1805: Während der Koalitionskriege Truppendurchzüge und Plünderungen in der Stadt; 1795 wird Eichstätt Hauptfeldspital der österreichischen Armee. 2.000 Kranke waren zu vesorgen, von denen ungefähr 300 starben. 1800 ist General Dominique Joba in Eichstätt, der am 16. Juli Kloster Rebdorf ausplündert; die Eichstätter nennen ihn "General Schiebein".
1794: Weil sich die nächtlichen Einbrüche häufen, wird angeordnet, dass jedermann von nachts 10 Uhr bis früh 4 Uhr auch bei Mondschein nur mit einer stark leuchtenden Laterne die Straße betreten darf.
1802: Das Hochstift Eichstätt wird im Zuge der Säkularisation von Bayern in Besitz genommen.
1803: Das Untere Hochstift gelangt in den Besitz des Erzherzogs Ferdinand, Großherzog von Toskana, Kurfürst von Salzburg.
1806: Das Fürstentum Eichstätt kommt an Bayern; das Domkapitel, die Stifte und Klöster werden aufgehoben.
1807: Das Gymnasium Eichstätt wird in eine höhere Bürgerschule umgewandelt, 1808 bis 1843 stufenweise zur humanistischen Studienanstalt ausgebaut, seit 1965 Willibald-Gymnasium.
1817: Konkordat mit dem Papst, Neuorganisation der Bistümer, Eichstätt kommt zur Kirchenprovinz Bamberg. Der Eichstätter Bischof Josef Graf von Stubenberg (1790 bis 1824) wird zugleich Erzbischof von Bamberg. Das Eichstätter Domkapitel wird 1821 wieder hergestellt.
1817 bis 1833: Fürstentum Eichstätt der Herzöge von Leuchtenberg unter bayerischer Oberhoheit; 1817/24 Eugen von Leuchtenberg Fürst von Eichstätt; 1833 verkauft Herzog August von Leuchtenberg, Prinz von Portugal (gestorben 1835) die Herrschaftsrechte an den Staat.
1835: Kloster St. Walburg, bei der Säkularisation aufgehoben und zum Aussterben verurteilt, aber noch besiedelt, wird wieder hergestellt. 1910 zur Abtei erhoben.
1835 bis 1956: Schullehrerseminar Eichstätt, ab 1880 Lehrerbildungsanstalt, ab 1954 Institut für Lehrerbildung, ab 1953 mit Deutschem Gymnasium, 1965 Musisches Gymnasium "Gabrieli-Gymnasium" mit Schülerheim.
1838 bis 1871: Eichstätt Sitz des Appellationsgerichts für Mittelfranken.
1849: Evangelisch-lutherisches Pfarrvikariat in Eichstätt, 1864 Pfarrei, 1886/87 Kirche von August Thiersch erbaut.
1857 bis 1944: Eichstätt ist Sitz eines Bezirksgerichts, 1879 umbenannt in Landgericht.
1862: Gründung des Turnvereins Eichstätt, gleichzeitig Errichtung einer Turn-Feuerwehr. 1863/64 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr, März 1864: 137 Mitglieder.
1863: Gründung des Eichstätter Gaswerks.
1869: Gründung des Institus der Englischen Fräulein in Eichstätt, das verschiedene Mädchenschulen betreibt.
1870: Eröffnung der Eisenbahnstrecke Ingolstadt-Eichstätt-Treuchtlingen; 1885 Eichstätt/Bahnhof-Eichstätt/Stadt (bis 1934 Schmalspurbahn), 1898 Eichstätt-Kinding (bis 1930/32 Schmalspurbahn), die meisten Nebenstrecken ab 1953.
1880: Am 28. März fährt der Mechaniker Franz Kohlbrand erstmals mit einem selbst gebastelten Fahrrad durch Eichstätt.
1886: Der Historische Verein Eichstätt wird gegründet und errichtet ein Museum auf der Willibaldsburg.
1889: Am 1. Januar Eröffnung des Wasserwerks und der zentralen Wasserversorung für Eichstätt.
1897: Baubeginn der neuen Infanteriekaserne beim Ochsenkeller; jetzt Unterkunft der Bayerischen Bereitschaftspolizei.
1901: 7. Juni Einweihung des neuen Pestkreuzes auf dem Gaisberg (Hohes Kreuz). Es wurde im Eisenhüttenwerk Obereichstätt gegossen und mit einem Pferdefuhrwerk der Brauerei Hofmühl auf den Berg (534 m) gebracht.
1903: Der Turnverein Eichstätt führt erstmals den Schäfflertanz auf; die Tradition greifen später der VfB und der Böse-Buben-Club wieder auf. Der BBC errichtet aus dem Erlös eine Stiftung zugunsten der Bewohner des Heilig-Geist-Spitals.
1905: Am 22. Oktober feierliche Enthüllung des Wittelsbacher Brunnens am Leonrodplatz.
1907: Beginn des Baues der neuen Straße Eichstätt - Weißenburg beim Tiefen Tal; der Teilabschnitt hat eine Länge von 3010 m, davon müssen 1800 m in den Fels gesprengt werden. Die Kosten betragen 225000 Mark.
1909: Die Stadt begeht am 11. März mit einjähriger Verspätung ihre Tausendjahrfeier mit Errichtung eines Gedenksteins auf dem Frauenberg zwischen der Kapelle und der Willibaldsburg.
1911: Am 28./29. Mai Einweihung und Enthüllung des Kriegerdenkmals am Domplatz.
1912: Im April wird im Haus der Baptistbräu das erste Kino eröffnet, am 4. Oktober 1913 zweites Kino im Rathaus (Luitpold- Lichtspiele).
1913: Baubeginn der neuen Lüftenstraße; sie ist 1300 m lang, die Kosten betragen 120000 Mark.
1914: Am 24.Mai Einweihung des Feldkreuzes an der Aumühl durch Dompfarrer Ludwig Nusser; das alte Kreuz war 1785 errichtet worden.
1918: Am 19. Oktober Großbrand im Ostflügel der Lehrerbildungsanstalt, der auch auf die Kirche St. Peter übergreift und sie völlig zerstört.
1919: Am 18. Juli beschließt der Stadtrat die Einführung der Elektrizität in Eichstätt; am 27. September 1920 elektrisches Licht in Eichstätt; in den Landgemeinden erfolgt die Einrichtung ab Juli 1920.
1921 bis 1935: Bayerische Landespolizei-Vorschule in Eichstätt.
1927: Im Mai gründen die Oblaten des heiligen Franz von Sales auf der Willibaldsburg das "Kolleg St.Wunibald", 1934 Umzug ins Rosental.
1927 bis 1930: Altmühlregulierung zwischen Pappenheim und Dietfurt, Kosten 84 Millionen Mark.
1933: Bei der Reichstagswahl am 5. März geben in Eichstätt 2493 Wähler ihre Stimme der Bayerischen Volkspartei, 1558 der NSDAP; Polizeiaktion gegen führende Mitglieder der Volkspartei, Dr. Georg Wohlmuth, Dr. Joseph Gmelch und sechs Stadträte für längere Zeit in Schutzhaft. Am 16.Juli Besuch von Adolf Hitler im Waldschlößchen.
1935: Bischof Konrad Graf von Preysing wird als Bischof von Berlin in die Reichshauptstadt berufen;Verabschiedung in Eichstätt am 11. August. - Nachfolger wird Michael Rackl, Weihe am 21.Dezember 1935.- Im Juli Einweihung der Thingstätte durch Gauleiter Julius Streicher; am 6. April erfolgte die Grundsteinlegung, die Arbeiten begannen am 9.April. Beim Bau dieser Nazi-Kundgebungsstätte war die gesamte Bevölkerung zum Arbeitsdienst eingesetzt.
1937: Grundsteinlegung für die Jugendherberge,1939 Abschluss mit Einweihung des Erweiterungsbaues (16.April).
1940 bis 1949: Stadt Eichstätt verliert Kreisfreiheit und wird dem Landkreis unterstellt, ab 1949 wieder kreisfrei.
1943 bis 1971: Bischöfliches Lyzeum, bis 1950 in enger Verbindung mit dem 1838 erneuerten Bischöflichen Seminar, seit 1924 Bischöfliche Philopohisch-Theologische Hochschule, 1970 bis 1972 Kirchliche Theologische Hochschule in Bayern, Sitz Eichstätt. Die Schule erlangte überregionale Bedeutung während des Kulturkampfes, in der NS-Zeit und nach dem Zweiten Weltkrieg.
1945: Eichstätt wird vorübergehend Sitz der Apostolischen Nuntiatur in Deutschland; Nuntius Caesare Orsenigo zieht aus dem kriegszerstörten Berlin am 8. Februar nach Eichstätt und wird im Bischofspalais aufgenommen (gestorben am 1. April 1946 in Eichstätt). - Am 26. April Einmarsch der Amerikaner. Als großes Kriegsgefangenenlager und Lazarettstadt blieb Eichstätt ohne Kriegsschäden.
1951: Gründung der Bayerischen Bereitschaftspolizei in Rebdorf, ab 1952 in Eichstätt, Jägerkaserne.
1958: Die Herz-Jesu-Missionare erwerben vom Bayerischen Staat das ehemalige Kloster Rebdorf;seit 1857 Arbeitshaus.Die Herz-Jesu- Missionare eröffnen 1959 eine Knabenrealschule mit Internat.
1958: bis 1972: Kirchliche Pädagogische Hochschule.
1961: Beginn der Erschließung und Besiedlung des Industrie- und Gewerbegebietes zwischen Altmühl und Bundesstraße 13 im Südosten Eichstätts.
1966: Beginn der Erschließung und Bautätigkeit am Seidlkreuz.
1969: Gründung des Naturparks Altmühltal, des mit rund 3000 Quadratkilometern Fläche größten Naturparks in Deutschland.
1970: Eröffnung des Eichstätter Freibads.
1970 bis 1975: Archäologische Ausgrabungen und Umgestaltung des Doms.
1972: Errichtung der kirchlichen Gesamthochschule Eichstätt, zu der sich die Theologische und Pädagogische Hochschule zusammenschließen. 1980 Katholische Universität, 1989 Errichtung einer wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät in Ingolstadt gemäß Konkordatsänderung vom 8. Juni 1988.
1972: Gebietsreform in Bayern, Neugliederung der Landkreise. Eichstätt bleibt Kreissitz,verliert aber einige Behörden,u.a.das Landwirtschaftsamt, das Amtsgericht und das Brandversicherungsamt.
1973: Zwischen Eichstätt und Bolca Vestenanova (Italien) wird eine Städtepartnerschaft begründet und am 20. Oktober 1973 mit Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde feierlich bestätigt.
1975: Maßnahmen zur Hochwasserfreilegung im Stadtbereich.
1976: Das Jura-Museum auf der Willibaldsburg wird eröffnet. - Im selben Jahr beginnt mit der Sanierung der inneren Westenstraße die Altstadtsanierung.- Neubau des Leichenhauses,1977 fertiggestellt.
1976/77: Erneuerung der ehemaligen fürstbischöflichen Residenz, jetzt Sitz des Landratsamtes.
1977: Fertigstellung des Caritas-Kinderdorfs Marienstein. - Im selben Jahr Fertigstellung des Schulzentrums Schottenau (Teilhauptschule und Willibald-Gymnasium).
1980: Das ur- und frühgeschichtliche Museum des Historischen Vereins auf der Willibaldsburg wird nach Neugestaltung wiedereröffnet.
1982: Das Diözesanmuseum beim Dom wird eröffnet. Fertigstellung des neuen Kreiskrankenhauses in Eichstätt, 1991 Abschluss der Sanierung des Altbaus "Speth'scher Hof" und endgültige Gestaltung der Außenanlagen.
1987: Fertigstellung der neuen Universitätsbibliothek
1988: Neubau der Stadtwerke an der Gundekarstraße. - Einweihung des neugebauten Kapuzinerklosters. - Einweihung des "Alten Stadttheaters".
1989: Abschluss der Sanierung von Notre Dame und Einrichtung eines Informationszentrums für den Naturpark.
1991: Abschluss der Erneuerung der Unterkunft der Bayerischen Bereitschaftspolizei, mit der 1978 begonnen wurde.
1992: Einführung der Stadtlinie.
1996: Erstmals Krach-Festspiele auf der Willibaldsburg.
1999: 23. November Einweihung des Hauses der Jugend.
2001: Universität bekommt neuen Namen: Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
2002: Die Städtepartnerschaft mit Chrastava (ehem. Kratzau) in Tschechien wird besiegelt und am 27. September offiziell gefeiert.
2004: Sanierung der städtischen Wasserversorgung.
2005: Sanierung der Kläranlage der Stadt.
2006: Am 02. Dezember wird der bisherige Abt des Klosters Plankstetten Gregor Maria Hanke zum neuen Bischof von Eichstätt geweiht.
2008: Eichstätt feiert das 1100jährige Jubiläum.
2012: Andreas Steppberger wird zum Oberbürgermeister gewählt.