09. Juli 2024
Sie feiern das Ende eines wichtigen Lebensabschnittes – und haben damit leider in der Vergangenheit immer wieder für Ärger gesorgt: Die Absolvent/-innen bei den jährlichen Schulabschlussfeiern, vor allem auf der Seminarwiese. Auch in diesem Jahr hat deshalb das Team der Stadtjugendpflege der Stadt Eichstätt wieder ein gemeinsames Projekt mit den Jugendlichen gestartet, um die negativen Konsequenzen der Feierlichkeiten – Müll, Lärm, aber auch Vandalismus – abzufedern und im besten Fall zu verhindern. Das Schlagwort ist dabei „Soft Power“.
Vorausgegangen war ein jahrelanger Beteiligungsprozess. Zunächst fragte die Stadtjugendpflege die Absolvent/-innen, wo und wie sie feiern möchten – und was sie dafür brauchen. Dann ging es auch darum, die weiteren Betroffenen und Anlieger/-innen wie das Priesterseminar, das Café Bene oder die Schulen miteinzubeziehen. „Herausgekommen ist ein Konzept, das mittlerweile erfolgreich greift, ohne die Jugendliche zu sehr einzuschränken oder weiter zu verdrängen“, erklärt Stadtjugendpfleger Bernd Zengerle - deshalb „Soft Power“.
Konkret bedeutete das für Zengerle: Zu Beginn der Abschlussprüfungen durfte er in beiden Realschulen Eichstätts mit den künftigen Schulabgänger/-innen sprechen, seinen Ansatz vorstellen und natürlich Freiwillige für die Unterstützung suchen. Dann wiederum vereinbarten alle gemeinsam mit der Verwaltung und dem Servicebetrieb des Priesterseminares, wie und wann die Seminarwiese nach der Party wieder gereinigt übergeben werden sollte. Auch der Bauhof der Stadt Eichstätt war mit eingebunden und unterstützte.
Eine Woche vor der letzten Prüfung wurden auf der Seminarwiese dann zwölf Mülltonnen, zwei mobile Toiletten und ein Trinkwasserhahn installiert. Die Klassensprecher/-innen und Helfer/-innen bekamen zusätzliche Müllbeutel mit der Bitte, auch in der Woche vor der eigentlichen Schulabschlussfeier schon anfallenden Müll richtig zu entsorgen. „Am letzten Samstag kamen bei sommerlich heißen Temperaturen um 14 Uhr mehr als 20 Jugendliche der Maria Ward Realschule und Knabenrealschule Rebdorf zusammen“, erzählt Zengerle, der ebenfalls mit dabei war. „Sie haben gemeinsam den Müll der bis zu 400 Feiernden vom Vortag eingesammelt und das Gelände wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt.“ Nach etwa zwei Stunden Müllsammeln und der Begutachtung durch einen Vertreter des Priesterseminares konnte die Wiese wieder sauber übergeben werden. Als Dankeschön wurden die Helfenden währenddessen mit Pizza aus dem Haus der Jugend versorgt.
Stadtjugendpfleger Bernd Zengerle bedankte sich herzlichst bei allen Beteiligten für die reibungslose Kooperation und die unkomplizierte Unterstützung des Projekts: „Zentrales Ziel des Projektes ist es, die Seminarwiese auf verantwortungsvolle Art und Weise als Austragungsort für die Abschlussfeierlichkeiten auch für die nächsten Jahre zu etablieren. Das ist uns gelungen.“