16. Oktober 2023
Die Kliniken im Naturpark Altmühltal (KNA) haben Anfang des Jahres die Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) in Beilngries und Kösching gegründet. Während in Beilngries internistische und hausärztliche Leistungen angeboten werden, stehen in Kösching orthopädische Behandlungen im Mittelpunkt.
Weniger Krankenhausaufenthalte dank „Ambulantisierung“
Mit den MVZ wollen die KNA eine flächendeckende medizinische Versorgung im Landkreis sicherstellen. Und sie reagieren auf den Trend zur Ambulantisierung von Krankenhausleistungen. Der medizinische Fortschritt ermöglicht heute die ambulante Behandlung von Krankheiten oder Verletzungen, für die früher noch ein Klinikaufenthalt nötig war.
Flexible Arztsitze dank MVZ
Seit im Frühjahr der Gesetzgeber die Leistungskataloge für Kliniken änderte, darf die Köschinger Klinik zahlreiche internistische Behandlungen nicht mehr durchführen. Die KNA reagierten schnell und organisierten eine Filialpraxis des Beilngrieser MVZ im Erdgeschoss der Köschinger Klinik. Dr. Christine Braun und Dr. Corina Barsony praktizieren dort seit Juni. „Damit ist das Angebot für die Menschen jetzt noch breiter aufgestellt“, erklärt Marco Fürsich.
Über rein internistische Behandlungen (z. B. Magen- und Darmspiegelungen) hinaus kann die Onkologin Dr. Braun bösartige Tumore wie Magen-, Darm- und Bauspeicheldrüsenkrebs oder Brustkrebs mit individuell zugeschnittenen Therapien auch in Kösching behandeln. Kardiologin Dr. Barsony teilt ihre Sprechstunden ebenfalls zwischen Beilngries und Kösching und ermöglicht z. B. Langzeit- und Belastungs-EKGs oder die Kontrolle von implantierten Defibrillatoren in Kösching.
Ähnlich verhält es sich im Köschinger Schloss. Das dortige MVZ leitet Dr. Christian Schuster als Chirurg. Ihm steht mit Dott. Antonio Fugazzotto ein Schulterspezialist zur Seite, der neben operativen Eingriffen auch mit konservativen Therapien wie Infiltrationen und Akupunkturbehandlungen das Behandlungsspektrum erweitert.
Mehr Zeit für Patienten
Die MVZ werden, ähnlich „normalen“ Arztpraxen, von Medizinern geführt, aber von einer Tochtergesellschaft der KNA verwaltet und organisiert. Die Profiteure sind Ärzte und Patienten, denn die Mediziner können sich damit voll auf die Patienten konzentrieren, während die Bürokratie im Hintergrund erledigt wird.
„Mit den MVZ bieten wir Behandlungen im Landkreis an, die vorher in dieser Vielfalt nicht möglich waren“, sagt Landrat und Verwaltungsratsvorsitzender Anetsberger. „Vor allem nicht in dieser Flexibilität“, ergänzt Marco Fürsich.