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Nabe-Speichen-Modell: Das steht im Krankenhausgutachten für die Region

18. Februar 2024

Der Schlüssel zu einer zukunftsfähigen medizinischen Versorgung der Bürgerinnen und Bürger liegt in der regionalen Zusammenarbeit. Statt um die Patienten zu konkurrieren, sollen sich die kommunalen Kliniken in den Landkreisen Eichstätt, Pfaffenhofen und Neuburg-Schrobenhausen sowie der Stadt Ingolstadt künftig bei ihren Leistungsangeboten abstimmen.

Das jetzt vorgestellte Gutachten zur „Entwicklung einer standortübergreifenden Medizinstrategie für die Kliniken in der Region 10“ schlägt ein Nabe-Speichen-Modell vor. Dabei fungiert das Klinikum Ingolstadt als Nabe, deren Aufgabe es ist, vor allem die schweren Fälle zu versorgen. Rundherum liegen Krankenhäuser und Gesundheitszentren, die durch ihre jeweiligen Spezialisierungen als „Speichen“ das gesamte Rad stabilisieren (siehe Grafik). Diese Speichen tragen auch zur flächendeckenden Notfallversorgung bei.

Krankenhausreform des Bundes befördert die Konzentration

Zwei externe Einflussfaktoren sind der Grund für den Änderungsbedarf an der Klinik-Landschaft in der Region: Die Finanzierung des Gesundheitssystems reicht für einen kostendeckenden Betrieb der Krankenhäuser nicht. Allein 2023 steht ein Defizit von rund 75 Millionen Euro im Raum. Geld, das Ingolstadt und die Landkreise zuschießen müssen – Tendenz steigend. Geld, das an anderer Stelle für Soziales, Schulen oder den öffentlichen Nahverkehr fehlt.

Klinik-Vorstand Marco Fürsich nennt die geplante Krankenhausreform des Bundes als zweiten Grund, jetzt zu handeln. Dieses aktuell diskutierte Gesetzespaket hat die Konzentration stationärer Leistungen zum Ziel. Krankenhäuser müssen künftig für sogenannte Leistungsgruppen, in denen Behandlungen zusammengefasst sind, hohe Strukturanforderungen erfüllen. Dazu wird es Vorgaben zu Fallzahlen, der personellen Aufstellung und der technischen Ausstattung der Kliniken geben. „Erfüllen wir die Anforderungen nicht, verlieren wir einzelne oder mehrere Leistungsgruppen in der Region“, so Fürsich. Es gibt aber einen Lichtblick: „Vier Partner, die sich abstimmen, können deutlich mehr Leistungsgruppen in der Region halten als jede Klinik für sich allein.“

Gesundheitsversorgung in der Region aktiv gestalten

Die politischen Gremien Ingolstadts und der Landkreise haben die Ideen des Gutachtens bereits im Grundsatz gutgeheißen. Jetzt ist es an den Klinik-Verantwortlichen, die Art und Weise der Zusammenarbeit auszuhandeln. Dieser Prozess wird bis in die zweite Jahreshälfte hinein dauern.

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