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Krankenhausreform: Kliniken bereiten sich vor

Krankenhaus Eichstätt

01. Oktober 2023

Im Herbst wird im Berliner Bundestag über die Reform der deutschen Krankenhauslandschaft diskutiert und entschieden. Rund 60 Prozent der deutschen Kliniken schreiben rote Zahlen – auch die Kliniken im Naturpark Altmühltal. Etwa 25 Millionen Euro muss Landrat Alexander Anetsberger aus dem Kreishaushalt verwenden, um das Defizit der Kliniken auszugleichen. Es ist klar, dass sich etwas ändern muss.

19,4 Mio. Euro Defizit schreiben die Kliniken heuer

Die Gründe liegen im System, sind Nachwirkungen von Corona, aber ein weiterer Grund ist der fehlende Inflationsausgleich. „Es ist einfach zu wenig Geld im System“, erklärt Klinikvorstand Marco Fürsich.

Landrat und Klinikchef beobachten die Diskussion in Berlin genau. Die Ansätze des Bundesgesundheitsministers für mehr Effizenz in den Krankenhäusern seien gut, aber es fehle gerade für den ländlichen Raum an Praxisbezug. Es könne nicht angehen, dass die Menschen aus Kinding, Kipfenberg oder Dollnstein bis nach Dachau oder noch weiter fahren müssen, wenn es um eine Hüft-OP oder eine Krebs-
behandlung gehe.

Die aktuelle Reform sieht Leistungsgruppen vor. Krankenhäuser  brauchen demnach für bestimmte Medizingebiete eine Mindestzahl an Behandlungen, um sie überhaupt noch anbieten zu dürfen. Das sei auf dem Papier ein guter Ansatz, erklärt Fürsich, denn wenn sich eine Klinik auf bestimmte OPs spezialisiert und viele solcher Eingriffe vornimmt, steigt auch die Qualität der Behandlung.

Zusammenarbeit in der Region sichert das Angebot der Zukunft

Der Klinikchef sagt aber auch: „Wir werden in unseren Häusern nicht mehr alle Leistungen anbieten können, die wir gerne anbieten würden.“ Damit die Menschen diese Versorgung in der Region bekommen, brauche es Verbündete. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Zusammenarbeit.

Wie diese genau aussehen kann, ermittelt ein Regionalgutachten. Die Ergebnisse sollen im Oktober vorliegen und zeigen, in welchen Bereichen es in der Region sinnvolle Kooperationen geben kann.

Der Landkreis ist vorbereitet

Währenddessen wartet man im Landkreis nicht ab, sondern arbeitet voraus: Dem Trend zur ambulanten Behanldung wird man durch die Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) in Kösching und Beilngries gerecht. Es sind viele Bausteine, die den Worst Case, das Aus für beide Kliniken, verhindern sollen. So weit will es der Landrat nicht kommen lassen: „Wir sind vorbereitet.“

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