31. Juli 2023
Unzählige Graffitis, unterschiedlichste Beschädigungen und Müll haben Unbekannte in den vergangenen Wochen vermehrt im Hofgarten hinterlassen. Besonders das Graffiti-Problem an den denkmalgeschützten Gebäuden ist dabei leider so eskaliert, dass die Stadtverwaltung derzeit die Einführung einer Videoüberwachung vor Ort prüft.
In mehreren Nächten in den vergangenen Wochen haben die Verursacher/-innen dabei die Pavillons, die Außenmauer des Parks und auch die Sitzbänke mit verschiedenen, teilweise beleidigenden, rassistischen und anstößigen Graffitis und Schmierereien überzogen. Außerdem wurden zum Beispiel an den Wänden Flaschen zerschlagen und der Partymüll wie etwa Glasscherben im großen Stil zurückgelassen. Darüber hinaus wurden die öffentlichen Toiletten, die im Hofgarten Besucher/-innen eigentlich zur Verfügung stehen sollten, so beschädigt und besprüht, dass sie zwischenzeitlich nicht nutzbar waren. Insgesamt ist laut Schätzungen der Stadtverwaltung dabei ein Schaden von bis zu 15.000 Euro entstanden.
Besonders die Graffitis an Wänden und Böden zu entfernen ist hier besonders aufwändig und kostenintensiv, weil etwa die Pavillons unter Denkmalschutz stehen. Wandfarben müssen vor dem Überstreichen der Graffitis zum Beispiel mit den Denkmalschutzbehörden abgesprochen werden. Bezüglich der wilden Müllablagerungen, auch des Partymülls im Hofgarten, bemüht sich der Stadtbauhof nach Kräften, den Unrat so schnell wie möglich zu entfernen. Das ist aber nicht immer sofort möglich. In diesem Zusammenhang bittet Oberbürgermeister Josef Grienberger um Verständnis – aber auch um die Eigenverantwortung aller.
Bezüglich des Hofgartens ist Grienberger „erschüttert über die Art und Weise, wie hier mit einem unserer schönsten Orte in Eichstätt umgegangen wird“. „Besonders aber auch die teilweise furchtbaren, beleidigenden oder rassistischen Inhalte der Schmierereien machen mich wirklich sprachlos – und das auch noch unmittelbar vor unserem Festakt zum Städtepartnerschaftsjubiläum mit Bolca und unseren Trauungen im Hofgarten in den kommenden Wochen.“
Anzeigen und Polizeikontrollen
Als erste Konsequenz hat die Stadtverwaltung – wie bei allen mutwilligen Beschädigungen an städtischem Eigentum – selbstverständlich Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Außerdem gibt es Überlegungen, die öffentlichen Toiletten im Hofgarten nur während Veranstaltungen, etwa für Trauungen, zu öffnen, zum Beispiel über eine Zeitsteuerung – um sie vor Vandalismus zu schützen. Zusätzlich prüft die Stadtverwaltung derzeit, ob eine Videoüberwachung im Hofgarten rechtlich zulässig, technisch möglich und finanziell darstellbar ist. Das passiert im Übrigen derzeit auch für andere Orte in der Stadt, die immer wieder von wilden Müllablagerungen betroffen sind, unter anderem die Glascontainer-Standorte.
Den Hofgarten, etwa in der Nacht, für Besucher abzusperren, ist aufgrund der zahlreichen Zugänge und des offenen Geländes, etwa zum Campus der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt hin, nicht möglich. Allerdings hat die Polizei in Absprache mit der Stadt derzeit ihre Kontrollen im Hofgarten, vor allem nachts, intensiviert.
„Ich möchte gleich in zweifacher Hinsicht appellieren“, so Grienberger weiter. „Zum einen an diejenigen, die hier ihr Unwesen treiben: Ihr strafrechtlich relevantes Verhalten schädigt nicht nur das schöne Erscheinungsbild unserer Stadt, sondern am Ende uns alle, denn die Entsorgung von wildem Müll und die Beseitigung der Schäden zahlen alle Steuerzahler und Steuerzahlerinnen! Zum anderen möchte ich aber auch die Öffentlichkeit sensibilisieren, die Augen offen zu halten, im Ernstfall die Polizei zu rufen und Schäden an die Stadtverwaltung zu melden.“