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Geht das ambulant, oder muss das stationär behandelt werden?

13. März 2024

In Portugal erwirtschaften Krankenhäuser nur 39 Prozent ihrer Einnahmen mit stationären Leistungen. 61 Prozent – und damit deutlich mehr als die Hälfte – der Einnahmen stammen aus ambulanten Behandlungen. Damit ist das Land Vorreiter bei einem Trend, der sich in der Medizin immer mehr durchsetzt und „Ambulantisierung“ genannt wird. In Deutschland zeigt sich ein anderes Bild: 94 Prozent der Erlöse in Kliniken stammen aus stationären Behandlungen. Noch! Mit der jetzt anstehenden Krankenhausreform des Bundes wird sich das rasant ändern. Im Gesundheitsministerium in Berlin setzt man – auch aus Kostengründen – auf ambulante Behandlungen.

Ambulant first!

„Der medizinische Fortschritt ermöglicht ambulante Eingriffe in vielen Feldern“, sagt Prof. Dr. Alexander Hansen. Er ist Chefarzt für Angiologie und Diabetologie an der Klinik Kösching. Neben Katheterbehandlungen von Herz und Gefäßen seien einfache Operationen an den Gelenken wie dem Knie- oder Sprunggelenk, die weniger komplexen Fälle der Hand- und Fußchirurgie, der Gynäkologie und sogar die Bilddarmentfernung ambulant möglich.

Künftig steht also die Frage „Geht das ambulant oder muss das stationär behandelt werden?“ im Mittelpunkt. „Ich würde immer ambulant bevorzugen, weil ich direkt nach der Behandlung bei meiner Familie sein kann“, sagt Dr. med. Christine Braun. Sie ist Chefärztin der Allgemeinen Inneren Medizin, Hämatologie und internistischen Onkologie in der Klinik Kösching und betreibt das internistische medizinische Versorgungszentrum (MVZ) in der Marktgemeinde. Sie behandelt Krebspatienten stationär und ambulant. Bei Patienten, die „nur“ zur Behandlung kommen, aber ansonsten zu Hause sind, erkennt sie eine höhere Lebensqualität. Daneben wirken ambulante Behandlungen dem Fachkräftemangel entgegen. Weniger stationäre Aufenthalte bedeuten weniger Nachtschichten für Ärzte und Pfleger. Dies hat den Vorteil, dass für die Tagschichten mehr Personal zur Verfügung steht.

Kösching: Ambulantes Zentrum des Landkreises

Den Trend der Ambulantisierung greift das Regionalgutachten auf und entwickelt die Klinik Kösching zu einem erweiterten regionalen Gesundheitszentrum weiter. Dort steht u. a. die ambulante Operation im Mittelpunkt des Leistungsspektrums. Drei OP-Säle schlägt das Gutachten vor. Der Standort hätte damit für das Versorgungskonzept der gesamten Region eine hohe Relevanz.

Aber auch am Klinikstandort Eichstätt und dem MVZ Beilngries wird es ein größeres ambulantes Behandlungsangebot geben. „Auf diesem Weg können wir im ländlichen Raum Behandlungen auf hohem medizinischem Niveau ermöglichen“, sagt Klinik-Vorstand Marco Fürsich.

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